blänk, das antirassistische Magazin – Magazinserie, digitale Inhalte und Kampagne zur Sensibilisierung für Rassismus

Zeit
Oktober 2020 – Februar 2021
Kontext
Bachelorthesis / Einzelarbeit
Aufgaben
Recherche, wissenschaftliches Schreiben, Interviewing, Konzeption, Editorial Design, Illustration, Interface Design, Texten, Branding, Prototyping

Fragestellung

Wie kann ich als Betroffene und als Gestalterin das Tabu-Thema Rassismus auf neue Art ansprechen und dabei die Instrumente des Kommunikationsdesigns nutzen?

Prozess

Ausgangspunkt war das Konzept einer Collage, die unterschiedliche mediale Darstellungsformen, Themen und Stimmungen miteinander mischt. Der gestalterische Prozess verlief zum Teil parallel zur Themen-Recherche, es folgt eine unvollständige Aufzählung von Zwischen-Schritten:

  • Skizzieren und Moods
  • Illustrationsstile finden
  • Texte schreiben
  • Infografiken designen
  • Bildstile ausprobieren
  • Layouts generieren
  • Schriftwahl
  • Farbwahl
  • Coverdesign
  • Screendesign
  • Prototyping

Recherche

Zunächst setzte ich mich intensiv mit wissenschaftlicher Literatur zum Thema Rassismus auseinander.

Ich interviewte fünf von Rassismus betroffene Menschen. Ihre Erlebnisse bestätigten die Erkenntnisse aus der Literatur.

Die Recherche zeigte mir unter anderem, dass es noch viel Unwissen beim Thema Rassismus gibt.

Die Ergebnisse der Recherche sind Teil meiner schriftlichen Arbeit, die hier herunter geladen werden kann. Dort ist auch der gesamte Gestaltungsprozess beschrieben.

Umsetzung

Mein Produkt sollte aufzeigen, dass Rassismus und seine Ausprägungen jeden Tag Menschen in Deutschland diskriminiert.

Zielgruppe

Passant:innen sind Menschen, die ein ungenaues Verständnis von Rassismus haben. Sie greifen deshalb nicht ein, wenn sie Zeug:innen rassistischer Diskriminierung werden.

Passant:innen stellen die größte Gruppe in der Gesellschaft dar.

Magazin und Kampagne

Für den praktischen Teil meiner Arbeit konzipierte ich die Magazinserie blänk, die in eine einjährige Kampagne eingebettet ist. Jeden Monat erscheint eine neue Ausgabe.

blänk möchte Passant:innen mit einer überraschende Nutzungserfahrung für verschiedene Formen von Rassismus sensibilisieren.

Strategie

Um die Hürden, die beim Ansprechen von Rassismus auftreten zu überwinden, wird mit neuen Bildern und Ästhetiken gearbeitet.

Mit einer Bandbreite an Inhalten, Informationsdichten und Stimmungen können unterschiedliche Personen in verschiedenen Situationen angesprochen werden.

Naming

blänk leitet sich vom englischen Wort „blank“ ab. Es hat unterschiedliche Übersetzungen (Leerstelle, Lücke, ausblenden, ignorieren) und steht für den weißen Fleck, hinter dem sich das Thema Rassismus oft versteckt.

Die Schreibweise mit „ä“ ist ein Hinweis auf den deutschen Kontext. Sie weckt Assoziationen zu Ausrufen und Lauten wie „Äh“, „Häh“ oder „Bäm“ und wirkt frech und selbstbewusst.

Redaktionelles Konzept

Die erste Ausgabe von blänk habe ich prototypisch gestaltet. Alle Texte sind selbst verfasst.

Titelthema sind rassistische Mikroaggressionen.

Mikroaggressionen sind subtile oft unbewusste Äußerungen, die abwertend, beleidigend oder ausgrenzend sind, und im Leben von Schwarzen und People of Color  allgegenwärtig sind.

People of Color ist eine Selbstbezeichnung von Menschen, die als nicht-weiß oder nicht-westlich wahrgenommen werden und deshalb von Rassismus betroffen sind.

In unterschiedlichen Rubriken werden das Titelthema und Rassismus im allgemeinen angesprochen.

Produktion

Bei der Produktion des Magazins stand v.a. die Haptik im Fokus. Dazu wurden ungestrichenes, farbiges, glänzendes und mattes Papier gemischt. Das Magazin wirkt so hochwertig und spielt gleichzeitig auf die Körperlichkeit und verschiedenen Formen von Rassismus an.

Mobile Extensions

Leser:innen des Magazins haben die Möglichkeit, mit der Blänk App eine zweite digitale Inhaltsebene anzusehen: die sogenannten Extensions.

Ein Symbol im Magazin verweist auf das Vorhandensein einer Extension, die sich über eine Bilderkennung per Scan öffnen lässt.

Die Extensions funktionieren nach dem Prinzip von Lern- oder Vokabelkarten, auf denen Informationen in Häppchengröße angeboten werden. Das Magazin kann auch digital durchgeblättert werden.

Desktop

Die Extensions und Magazinausgaben können auch per Desktop abgerufen werden.